Mittwoch, 26. November 2014

Lhasa

Auf dem Weg zum Hotel, welches im tibetischen Teil von Lhasa lag, hat uns unser Guide noch ein paar Empfehlungen gegeben, um besser mit der Höhe klar zu kommen: heute ausruhen, viel trinken, kein Alkohol und heute nicht duschen. Na ja, auf einen Tag mehr kam es auch nicht mehr an. 
Wir hatten ein sehr geräumiges Zimmer mit vier Betten und großem Bad, aber leider ohne Heizung. Dafür bekamen wir jeweils eine zweite Decke und im Bad hatte es keine Energiesparlampen sondern Strahler, die eine gewisse Wärme abgaben. 
An diesem Tag haben wir noch einen Spaziergang in die Altstadt von Lhasa gemacht, in einem sehr langsamen Tempo, da man bei der geringsten Anstrengung Herzrasen bekam. Nach einem tibetischen Abendessen, u.a. Reis mit Yak, haben wir unter unseren zwei Decken gut geschlafen. Einigen war es in der Nacht sogar zu warm.


Am nächsten Morgen wurden wir von Dundup, unserem Guide, abgeholt. Als erstes führte er uns zum Potala Palast.


Zum Glück ist im Moment Nebensaison und so konnten wir uns, anstatt der üblichen Stunde aufgrund des großen Andranges in der Hauptsaison, mehr Zeit nehmen. Ansonsten wäre es mit unserer Kurzatmigkeit schwierig geworden. Der Palast ist in einen roten und weißen Part unterteilt. In dem weißen Teil befinden sich die Räume der Mönche, wovon nur noch 11 hier leben. Im roten Teil befinden sich die Räume des im Exil lebenden Dalai Lama.
Es war alles sehr beeindruckend und in gewisser Weise auch bedrückend, da man alles in dem Bewusstsein sieht, dass der jetzige Dalai Lama nie wieder hier her zurückkehren wird. Man findet auch nirgends Bilder des aktuellen Dalai Lama, nur seiner Vorgänger. Dundup hat uns sehr gut die Grundlagen des Buddhismus und die Geschichte Tibets erklärt. 
Außer uns waren fast nur Pilger da, die jetzt im Winter hierher kommen, was durchaus sehr interessant zu sehen war. Im Sommer sieht man so gut wie keine Pilger, nur Touristen. Wir waren froh zu dieser Zeit in Lhasa zu sein, trotz der Kälte. 


Nach einer Mittagspause in der Lhasa-Kitchen, mit traditionellem Essen, sehr yaklastig (auch der Milchtee war mit Yakmilch zubereitet), haben wir uns im Zentrum der Altstadt den Jokhang Tempel angesehen. Den heiligsten Tempel von ganz Tibet, da sich hier die Stupa des 5. Dalai Lama befindet, der Tibet vereint hat. Wie der Potala Palast wurde der Tempel im 7. Jahrhundert erbaut.


Da es uns auch am Nachmittag noch ganz gut ging, da wir uns laut Dundup, an seine Tips gehalten haben, hat er uns noch in eine traditionelle Teestube eingeladen. Es gab Milchtee; an den Buttertee haben wir uns nicht gewagt, der aber meistens nur am Morgen getrunken wird: Kein Tibeter verlässt ohne eine Tasse Buttertee das Haus.
Für unseren zweiten Tag in Lhasa stand das Drepung und das Sera Kloster auf dem Programm, zwei Klöster am Rande von Lhasa. Im Gegensatz zum Potala Palast strahlten die Klöster, trotz der vielen Pilger, eine ruhige Atmosphäre aus. Was uns das Atmen etwas erschwerte war die von Räucherstäbchen geschwängerte Luft und der Geruch der Butterkerzen. In den Klöstern befinden sich unglaubliche Schätze, wie gigantischen Buddhastatuen und den alten Schriften, die hier gelagert werden. 
Zum Mittagessen gab es im Drepung Kloster Reis mit Yak und mit Yakfleisch gefüllte Teigtaschen (Momos). Wir wurden von den Pilgern neugierig beäugt, aber leider konnten wir uns nicht unterhalten.
Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit bei einer Unterrichtstunde dabei zu sein, bei der die älteren Mönche die Jüngeren unterrichten.

Drepung Kloster

Sera Kloster

Da uns am Nachmittag unser Fahrer versetzte sind wir zur Belustigung der Tibeter mit dem Bus gefahren, die uns alle sehr freundlich Plätze anboten. Nach einem Einkauf im Supermarkt, Proviant für die Zugfahrt, und der verzweifelten Suche nach Postkarten (natürlich auf der Post, wo sonst) sind wir zum Hotel zurück, um unsere Rucksäcke für die Zugfahrt am nächsten Tag nach Xi'an zu packen.
Die Abreise aus Lhasa ging nicht ganz reibungslos: Das Taschenmesser von Heinz, das es bisher durch sämtliche Kontrollen schaffte, musste in Lhasa bleiben.

















1 Kommentar:

  1. Wir freuen uns, daß Ihr noch so gut durchhaltet!
    So kalt kann es ja in Lhasa nicht gewesen sein, wenn die Mönche noch ihr Sommeroutfit tragen :-)
    LG Verena

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