Freitag, 31. Oktober 2014

Hong Kong

Nach Indien und Nepal ist Hong Kong eine Wohltat, es gibt geteerte Straßen und Gehwege! Die Einreise ging erstaunlich schnell und man kann sich erst mal in Ruhe orientieren ohne von einer Flut Taxifahrer überrollt zu werden. 
Mit dem Bus sind wir dann zu den berühmten billigen Backpackerunterkünfte in Kowloon Tsim Sha Tsui gefahren, den Chungking Mansions. Ein riesiger Gebäudekomplex mit unzähligen kleinen Geschäften im Erdgeschoss, hauptsächlich von Indern betrieben, in denen man wirklich alles kaufen kann. Hier hat Heinz auch schon vor 24 Jahren bei seiner ersten Weltreise gewohnt.


Nachdem wir unser Hostel gefunden und uns mit einem Frühstück gestärkt hatten, wollten wir gleich unser Visum für China beantragen. Dafür mussten wir auf Hong Kong Iland fahren. Wir sind also zum Hafen und mit der berühmten Star Ferry auf die Insel gefahren. Es ist einfach ein wahnsinns Anblick, die Skyline von Hong Kong und daneben noch die alten Tschunken, die durch den Hafen schippern.



Unser Visa-Projekt verlief leider nicht so erfolgreich. Nachdem wir unzählige Antragsformolare ausgefüllt hatten und dann unsere Nummer aufgerufen wurde, scheiterte unser Antrag an fehlenden Zug- oder Flugtickets nach China und an der fehlenden übersetzten Geburtsurkunde von Chrissi.
Jetzt hiess es erst mal nach Alternativen zu suchen. Dazu sind wir zurück in unser Luxus 10 m2 Zimmer inklusive Bad.
Zum moralischen Aufbau waren wir am Abend zum Essen im Din Tai Fung, eine Restaurantkette mit einem Michelin-Stern, sehr lecker.

Neuer Tag, neues Glück! Wir haben eine halbstaatliche Travelagency in unserer Nähe gefunden und hier ist alles kein Problem, wir sind jetzt eine Reisegruppe und da braucht man die ganzen Formulare nicht, ist zwar ein bisschen teurer, aber dafür geht es schneller.
Nachdem wir dann den "Walk of Fame" von Hong Kong im Hafen bewundert hatten und die "5th Avenue" von Hong Kong entlang geschlendert sind (leider mit den gleichen Preisen), haben wir uns mit Niklas in der Hong Kong Univerity of Science and Technology getroffen. Nach einem Mittagessen in der Mensa haben wir uns den tollen Campus angesehen, mit traumhaftem Blick aufs Meer und den vorgelagerten Inseln.



Für den Nachmittag hatten wir den Besuch des Viktoria Peak geplant. An der Peak Tram, einer 1888 eröffneten Schweizer Standseilbahn, herrschte großer Andrang. Bis wir oben ankamen konnten wir dann schon die beleuchtete Skyline von der Insel und Kowloon bewundern. 




Auf dem Rückweg kamen uns dann schon die ersten Geister und Prinzessinen und auch eine Squaw entgegen. 
👻 Happy Halloween 🎃


Dienstag, 28. Oktober 2014

Pokhara, hin und zurück

Morgens um 6:30 Uhr sind wir vom Hotel zu den Fernbussen gelaufen. Über zwanzig Busse standen fahrbereit da. Eine bunte Mischung von Touristen und Einheimischen, sowie Fahrer und Verkäufer wuselten hin und her. Irgendwo in der Langen Reihe haben wir unseren Bus gefunden. Vor uns waren 210 km bzw. sieben Stunden Fahrt nach Pokhara, eine kleine Stadt am See Phewa mit herrlichem Blick auf einige Himalaya-Berge. Die Hinfahrt war kurzweilig, es gab viel zu sehen und einige Stops für Toilette, Frühstück und Mittagessen.


In Pokhara angekommen wurden wir von einem Schwarm von Hotelvermittlern umworben. Nur unserer hat gefehlt. Nach einer fairen Wartezeit haben wir dann einen anderes Angebot in Anspruch genommen.
Am nächsten Morgen sind wir zum See gelaufen und haben für eine Stunde ein Boot gemietet, um die Bergkulisse vom Himalaya und die Paraglider vom Wasser aus zu beobachten. Danach sind wir mit zwei Kleinbussen zu den Devis Falls gefahren, ein kleiner Wasserfall in den äußeren Stadtbezirken. Von da aus ging es auf ein Hügel übern See, auf dem eine World Peace Pagoda gebaut wurde. Es ging eine ganze Weile Steil bergauf, aber der Weg war meist als rustikale Steintreppe ausgebaut. Der Ausblick über See und Stadt war schön, leider waren die weißen Riesen im Hintergrund schon von Wolken bedeckt.






Nachmittags haben wir das Rangeen Home für Kinder besucht. Es wird von der Nepal-Initiative aus Deutschland unterstützt und bietet Kindern aus den Bergregionen eine Schulausbildung. Nele, die Schwester einer Freundin von Laura, ist gerade als Betreuerin im Heim tätig. Wir wurden von Betreuern und Kinder herzlich begrüßt. Die Kinder haben uns das Heim gezeigt und einige Tänze vorgeführt. 

Danach hat Laura mit den Kindern eine kleine Ballettstunde gemacht. Abends hat es noch geregnet. Als Entschädigung waren die hohen Berge morgens mit Neuschnee bedeckt.
Die Rückfahrt nach Kathmandu hat den ganzen nächsten Tag in Anspruch genommen, da die Straße wegen eines Unfalles fast 5 Stunden gesperrt war. Wieder im alten Hotel in Kathmandu wartete schon unsere Wäsche vom Laundry Service. War wieder nötig. Am Mittwoch geht es über Delhi nach Hong Kong.

Samstag, 25. Oktober 2014

Boudha Stupa und Patan

Hierbei handelt es sich um weitere Städte bzw. Stadtteile im Kathmandu-Tal, welche wir heute besucht haben. Wir hatten uns entschlossen mal wieder das Abenteuer Busfahren in Angriff zu nehmen. Der ungefähre Startpunkt der Busse wurde uns im Hotel gesagt und dann sind wir los. Man kann dies in keinster Weise mit unseren Stadtbussen vergleichen. Hier fahren sogenannte Micro-Busse, die natürlich keine Nummern haben, sondern einen Beifahrer der zur offenen Tür halb drin, halb draußen ist und auf Nepali die Haltestellen ruft. Da hier aber alle sehr hilfsbereit sind, hatten wir dann nach kurzem unseren richtigen Bus. Wie schon in Usbekistan werden die Busse vollgestpft bis es wirklich nicht mehr geht. Kurz vor unserem Ziel ist dann mal wieder ein Reifen geplatzt, kein Wunder bei den Straßen und völlig überfülltem Bus. Aber alles kein Problem, es wurde kurzerhand der komplette Bus mit Passagieren aufgebockt, das Rad gewechselt und dann ging es weiter. Hat gerade mal 5 Minuten gedauert. Der Bus hielt genau vor unserem Ziel der Bouhda Stupa. Die Fahrt hat gerade mal ca. 15 Cent pro Person gekostet.


Der Bouhda Stupa ist einer der bedeutendsten buddhistischen Pilgerstätten aus Nepal und den umliegenden Gebieten des Himalaya. Mit einer Höhe von 36 Metern gehört der Stupa zu den größten seiner Art. Trotz Touristen Strahlen diese ganzen Orte eine gewisse innere Ruhe aus. Man fühlt sich nie fehl am Platz.
Anschließend haben wir uns zur Ring Road vorgearbeitet, um nach einem passenden Bus gesucht. Nach sechs bis sieben Absagen hat uns einer in die ungefähre Richtung mitgenommen. Dank GPS haben wir unsere Ausstiegstelle nicht verpasst und sind nach ca. einem Kilometer im Patan Durbar Square angekommen. Hier befindet sich unter mehreren Tempeln die zweite der drei ehemaligen Kaiserstädte.



Für die Rückfahrt zum Hotelviertel haben wir wieder den örtlichen öffentlichen Verkehr bemüht. Morgen geht es mit dem Bus nach Pokhara (mit einem Reisebus, kein Micro-Bus) eine 210 km entfernte Stadt am See. Unsere Sitzplätze sind an der Talseite gebucht worden, damit wir einen besseren Blick haben. Wir sind gespannt.


Freitag, 24. Oktober 2014

Namaste Nepal/Kathmandu

Nepal/Kathmandu war uns auf Anhieb sehr sympathisch. Kleiner überschaubarer Flughafen, die Menschen freundlich, aber nicht aufdringlich und weitaus weniger Lärm trotz vieler Autos und Motorräder. 
Dieses Mal war auch unser Abholservice da und hat uns durch Enge Gassen Kathmandus zu unserem Hotel in Thamel gebracht. In diesem Stadtteil befinden sich die meisten Hotels und Restaurants, sowie eine Menge Geschäfte, es ist also der Touristenteil von Kathmandu, aber sehr sympathisch. Man kann sich ewig in den kleinen Gassen von Geschäft zu Geschäft hangeln und endlos viele Dinge entdecken. Aber natürlich gibt es noch andere Stadtteile und viel mehr zu sehen.
So gibt es südlich von Thamel den Kathmandu Durbar Square. Ein Platz an dem sich der Palast der Könige befindet und eine große Anzahl an Tempeln. Es war zwar nicht so einfach zu finden, aber nach einigen Umwegen waren wir da. Es gibt nämlich in Kathmandu so gut wie keine Strassennahmen, hier orientiert man sich an Plätzen und wenn man einen Einheimischen fragt, an welcher Stelle auf der Karte man sich befindet bekommt man nur eine ca. Angabe. Aber es gibt ja auch noch andere Touristen, da sind die Angaben dann um einiges genauer. 


Und da wir gerade so gut waren im Orte finden haben wir uns gleich den nächsten vorgenommen, Swayambhu, ein Tempelkomplex auf einem Hügel im westlichen Kathmandu. Aufgrund der dort lebenden Affen ist er auch als "Affentempel" bekannt. Es ist eine der ältesten buddhistischen Tempelanlagen der Welt. Am Fuße der Hügel befindet sich eine Steinplatte mit den Fußabdrücken Buddhas, von dort führen 365 Stufen, flankiert von bunten Figuren und Souvenirverkäufern zur Tempelanlage. Es ist eine tolle Anlage, die von Buddhas Augen überschaut wird.




Um etwas aus der Stadt heraus zu kommen haben wir heute eine kleine Wanderung im Kathmanduthal unternommen. Es ging hoch hinaus um eventuell einen Blick auf den Mount Everest erhaschen zu können. Leider haben Nebel und Wolken uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir konnten aber einen Blick auf die Spitze eines weiteren 8000er erhaschen (Dhaulagiri I) und wir haben unseren ersten Sonnenbrand abbekommen.













Donnerstag, 23. Oktober 2014

Happy Diwali

Wir sind seit gestern Abend in Kathmandu. Heute und die nächsten zwei Tage wird Diwali, das hinduistische Lichterfest gefeiert. Wir finden es toll dies miterleben zu können. Die letzte Woche wurden schon die Vorbereitungen dafür getroffen, alles geputzt und alle Häuser mit Blumen und Lichterketten geschmückt. Heute wird Vorallem die Göttin Laxmi geehrt, sie soll das Geld ins Haus bringen.
Wir haben uns zu Diwali nach fast einem Monat kulinarischen Experimenten, Pizzas und ein nepalesisches Bier gegönnt😃.








Dienstag, 21. Oktober 2014

Agra

Ungefähr 30 km vor Agra befindet sich Fatehpur Sikri, eine Palastanlage, die der Großvater von Shah Jahan (dem Erbauer des Taj Mahal) errichten ließ aus Dankbarkeit, da ihm hier Prophezeit wurde, dass er einen Sohn bekommen würde, nachdem seine drei Frauen bis dahin kinderlos waren. Die unterschiedlichen Religionen der drei Frauen spiegeln sich in der Architektur wider.
Nach vier Jahren hat die Familie den Palast verlassen, da es kein sauberes Trinkwasser gab, und zog nach Agra. 


Das Taj Mahal ist die letzte Ruhestätte der Lieblingsfrau von Shah Jahan, die bei der Geburt des 14. Kindes verstarb. 
Wenn man den ersten Blick darauf wirft, hält es diesen Gefangen und man kann nicht mehr wegschauen. Der Mogulkaiser ist dort nun neben seiner Frau begraben. Der Komplex ist spiegelbildlich aufgebaut: Nach Westen wurde eine Moschee, im Osten eine Unterkunft für Gäste gebaut. Beeindruckend sind die in weißem Marmor eingearbeiteten Muster aus Halbedelsteine aus aller Welt.


Nachmittags haben wir das Agra Fort besucht, welches mit der Geschichte vom Taj Mahal eng verbunden ist. Auf der anderen Seite des Flusses, gegenüber des Taj Mahal, begann der Mogulkaiser mit dem Bau eines zweiten Taj Mahal in schwarz für sich.  Da der Sohn so sein Erbe schwinden sah, ließ er den Vater im Red Fort einsperren und brach den Bau ab. Von seinem Zimmer aus konnte er jedoch immer auf das Taj Mahal schauen.



Zum Sonnenuntergang waren wir im Park auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses um das Taj Mahal in rot getaucht zu sehen. Leider hat uns der Smog einen Strich durch die Rechnung gemacht.


Sonntag, 19. Oktober 2014

Bang Bang - Jaipur

Bang Bang!, so lautete der Filmtitel unseres Bollywood- Films, den wir in einem der ältesten und wunderschönen Kino Indiens gesehen haben, dem Raj Mandir. Hier ist Kino ein Familienereignis, von der Oma bis zum Säugling sind alle dabei und der Film wird richtig mitgelebt mit Ausrufen der Freude, sowie der Empörung. Es waren wirklich 2,5 Stunden reinstes Kinovergnügen.
Neben dem Kino bietet Jaipur natürlich noch einiges mehr. Jaipur wird auch als "pink City" bezeichnet, da die Häuser als Zeichen der Gastfreundschaft zu Ehren von König Edward VII 1876 pink angemalt wurden, und dies ist bis heute so geblieben. Da ist einmal der bekannte Palast der Winde, der City Palace von Maharaja Sawai Singh II und das Jantar Mantar, ein astronomisches Freilichtobservatorium aus dem 18. Jahrhundert.

Palast der Winde

City Palace

Jantar Mantar

Außerhalb von Jaipur liegt das Amber- Fort, man kann zu Fuß hochgehen oder sich am Vormittag von Elefanten nach oben bringen lassen, was zwar etwas schaukelt, aber so entgeht man zumindest einem Stück des Weges den sehr penetranten Souvenirverkäufern, bei denen auch ein 10 faches "No, thank you" keine Wirkung zeigt.



Oben erwartet einen ein phantastischer Ausblick über das Tal und zu einem weiteren Fort, dem Jaigarth Fort. Neben dem Ausblick ist es interessant das Fort mit seinen verwinkelten Gängen, den vielen Innenhöfen und Türmchen zu erkunden und den schönen Spiegelsaal zu bewundern. Wobei es sich hier um viele winzige Spiegel handelt im Gegensatz zu Versailles.

Amber Fort

Eine Kunstform für die Jaipur bekannt ist, ist das " Block-Printing" auf Stoffen. In einem netten kleinen Museum (Anokhi-Museum) haben wir einen Einblick darin bekommen. Hier wird gezeigt wie die aufwändigen Muster in die Druckblöcke aus Holz geschnitzt werden und dann die Stoffe, teilweise im Mehrfarbtechnik bedruckt werden. Wirklich toll.

Anokhi Museum


Ein Schlangenbeschwörer darf in Indien natürlich nicht fehlen.
Und wir ruhen uns jetzt aus, denn morgen geht es weiter nach Agra.



Mittwoch, 15. Oktober 2014

Oasen der Ruhe

Wenn man dem Trubel, der Hektik, dem Lärm und den Menschenmassen in Delhi entfliehen will, gibt es zwei Möglichkeiten: Das Hotelzimmer oder die außerhalb gelegenen Sehenswürdigkeiten. Vom Hotelzimmer will man ja raus, das ist ja der eigentliche Sinn des Reisens. Also nichts wie hin zu den Sehenswürdigkeiten! Am Dienstag haben wir uns das Natinalhistorische Museum vorgenommen. Nach dem Frühstück haben wir uns in Richtung Metro aufgemacht. Wir mussten nur drei Haltestellen fahren, das macht für vier Personen umgerechnet 0,55 Euro. Auch wird beim Zugang zu den Gleisen das Gepäck kontrolliert und man muss durch einen Metalldetektor laufen. Die Haltestelle zum Museum war auch nahe dem India Gate im Regierungsviertel gelegen. Wir konnten gemütlich am Park entlang zum Museum Laufen. Für die Kinder hat der Eintritt zum Museum jeweils symbolisch 1 Rupee gekostet (ca. 1/75 Euro). 


Bis wir mit den verschiedenen Epochen, Skulpturen, Schmuck, und Bilder auf drei Stockwerken durchwaren, war es schon Nachmittags und wir relativ erschöpft. So sind wir zurück ins Hotel gefahren, um später noch durch die nahegelegenen Main Bazaar Street zu laufen und was zum Essen zu suchen. Roberto, ein Italiener, den wir im Hotel kennengelernt haben, hatte uns ein kleines Lokal empfohlen, dass wir dann auch tatsächlich fanden. Das Essen war lecker und preiswert. 
Am Mittwoch hatten wir uns vorgenommen, etwas entferntere Ziele zu besuchen: Den Lotus-Tempel, die Humayuns Tomb und das Akshardham. Vorher wollten wir noch Geld abheben und mal woanders frühstücken. Die Metro zu nehmen war der einfache Part. Einen Bankautomaten haben wir nach vielem Hin und Her gefunden; ein paar Straßen weiter sind wir in ein Café gegangen, um dem Lärm zu entkommen. Dann haben wir unseren bekannten Tuk-Tuk-Fahrer angerufen. 45 min später war er da und hat uns erst zur Hymayuns Tomb gefahren, einem Vorläufer des Taj Mahal. Wieder eine Oase der Ruhe: Schöner Park, alte Gebäude, entspannt.


Danach, auf dem Weg zum Lotus Tempel, fing es an: Erst reisste der Zug der Kupplung. Unser Fahrer kaufte einem anderen einen Kupplungsdraht ab und tauschte ihn geschwind am Straßenrand. Alles wieder gut. Kurze Zeit später platzte dann einer der hinteren Reifen. Ersatzreifen raus und drauf. 

Indischer Wagenheber

Weiter. Später hat die hintere Achse beim Fahren komisch geklungen. Nach zwei weiteren Reparaturversuchen haben wir ihm vorgeschlagen, wir würden anders weiterfahren, er solle erst nach seinem Fahrzeug schauen, nicht dass es noch ganz kaputt geht. Armer Mohammad. Mit einem anderem Tuk-Tuk sind wir zum Lotustempel gekommen. 


Nach der Aufregung, wieder eine Oase der Ruhe. Zurück sind wir dann mit der Metro gefahren, die in der Rushhour ganz schön voll sein kann...  Leider hat es für den Akshardham, einem der größten Hindutempel, heute nicht mehr gereicht. In unseren gewohnten Straßen haben wir das Restaurant vom Dienstag wieder aufgesucht und zwei Dosas gegessen (eine Art Pfannkuchen, natürlich etwas schärfer und mit leckeren Sachen gefüllt). Danke, Donna, für den guten Tip mit der südindischen Küche!
Und morgen geht es Nach Jaipur, dort wartet neben vielen anderen Dingen der "Palst der Winde" auf uns.

Montag, 13. Oktober 2014

Delhi bei Tag

Bei Tageslicht sah tatsächlich alles besser aus und nach dem Frühstück auf der Dachterasse wollten wir die Beschaffung der Zugtickets in Angriff nehmen. Aber wie alles in Indien ist dies nicht ganz einfach. Nach 2 Stunden hatten wir keine Zugtickets, dafür aber einen Fahrer mit Auto der uns nach Jaipur und Agra fährt und Flugtickets nach Kathmandu. 
Im Hotel gab uns Patricia, eine nette Österreicherin, die von einem Yogakurs aus dem Norden kam, die Telefonnummer eines Tuk Tuk Fahrers. 
Diese haben wir dann auch gleich genutzt und Mohammad für Montag 12 Uhr bestellt. 
Nach kurzem anschieben des Tuk Tuk ging es dann in rasantem Tempo durch Delhi. Zuerst nach New Delhi an verschiedenen Palästen vorbei am Regierungsviertel bis zum Indian Gate.

Und dann hatte er was ganz besonderes für uns, den besten Tee in Delhi. Im "Lokal" der Tuk Tuk Fahrer. Hier machten wir auch die Bekanntschaft seiner Frau und seines Bruders.

Lecker Masala tea

Mohammad und der Tea Master

Und als weiteres besonderes Schmankerl, weil wir so nett sind, hat er seinen Bruder und einen weiteren Fahrer beauftragt uns mit der Rikscha durch Alt Delhi zu fahren. Ein ganz besonderes Erlebnis. Es ist erstaunlich wie geschickt sich jeder durch den Verkehr manövriert und keiner zu Schaden kommt. Als die Zwei dann abbogen und den Basar ansteuerten, der für deutsche Augen, auf keinen Fall eine Rikscha in Kombination mit den Menschenmassen zulässt, dachte ich ok, jetzt wirds spannend. Aber es funktioniert, sogar mit entgegenkommenden Rikschas.


Als wir zurück waren hat uns Mohammad zu einem Geschäft gebracht wo es wohl qualitativ gute traditionelle indische Kleidung gibt und man einen nicht übers Ohr haut. 
Der Verkäufer war echt gut, aber wir sind standhaft geblieben und hatten "nur" unsere indische Kleidung. Auch einkaufen will gelernt sein.


Dies war ein weiterer Tag mit vielen Eindrücken. 

Zweieinhalb Stunden Flug, dreißig Minuten Zeitverschiebung, 20 Grad Celsius wärmer: Willkommen in Delhi!

Im Vergleich zur Ausreise in Tasckent ging die Einreise in Delhi ganz flott. Der beim Hotel bestellte Fahrer war NICHT da. Ein Anruf beim Hotel versicherte uns, dass er auch nicht kommt, da sie vergessen haben ihn zu schicken, aber wir sollten einfach ein Taxi nehmen und das Hotel würde es dann übernehmen. Genau das wollten wir vermeiden.
Als wir uns auf den Taxistand zu bewegten kamen von überall her Menschen und wollen sich um unser Gepäck kümmern. Wir waren also einmal damit beschäftigt unser Gepäck zusammen zu halten und andererseits damit die Taxikosten aus zu handeln, die im Vorraus bezahlt werden mussten. Es waren dann vier bis fünf Inder damit beschäftigt unser Gepäck in das Taxi zu bringen und als alles endlich verstaut war, wir die Trinkgeld-Diskussionen irgendwie abgewimmelt hatten (Sorry, no change!) und wir ca. 3 m gefahren waren meinte der Fahrer wir hätten ja gar nicht für das Gepäck bezahlt. Oh Gott, dachte wir, das ist Indien!
Aber Heinz blieb hart, meinte dass sei nicht unser Problem und das solle er mit dem Hotel ausmachen. Inzwischen war es 23.30 Uhr und unsere ersten Eindrücke von Delhi waren: streunende Hunde, auf Verkehrsinseln und Gehwegen schlafende Menschen, teilweise ganze Familien, zwischen Müll. Man denkt man ist darauf vorbereitet, man ist es aber nicht.
Unser erster Eindruck vom Hotel war: "Super, wir wohnen in den Slums".
Der Portier war sehr freundlich und speiste den Taxifahrer mit einer Handbewegung aus der Hüfte und mit nicht sehr freundlich klingenden Worten auf indisch ab.
Als wir dann auf unser Zimmer konnten, waren wir einfach nur froh endlich ein Bett zu haben und dachten uns, bei Tageslicht wird es schon nicht so schlimm sein.

Finde die heilige Kuh! 



Die 2. Etappe


Den Kindern ging es am letzten Tag in Tashkent nicht so gut, so dass wir die geplanten Ausflüge gestrichen und eher auf Regeneration gesetzt haben. Die ersparten Fahrtkosten haben wir ins Taxi zum Flughafen investiert. Ist der Zugang zu den Bahnhöfen in Usbekistan mit drei Kontrollen verbunden ist, so ist der Weg zum Gate im Flugafen um so aufwendiger. Zum Flughafen hinein wird außerhalb des Geländes erstmal der Pass Kontrolliert. Die zweite Schlange bildet sich vor den Eingangstüren: Tickets zeigen und Gepäck aufs Band für eine erste Durchleuchtung. Drinnen haben wir dann unsere Rucksäcke in die Schutzhüllen gesteckt, so dass sich die Bändel und Riemen nicht auf irgendwelchen Bändern verhaken. Am Check-In-Schalter kamen wir Schnell dran. Leider hätten wir vorher zum Visakontrollschalter gehen müssen. Gehen sie über Los und ziehen Sie keine 4000 Soum ein. Der am Visaschalter fand es lustig und hat unsere Pässe ganz genau durchgeschaut. Mit einem kleinen Zettel mit großem Stempel sind wir wieder zum Check-In. Einmal jeden Namen abgetippt, Boarding-Pässe und Gepäckstreifen gedruckt - fertig. Fertig für die Zollkontrolle. Vor den 7 bis 10 Stationen waren Absperrbänder gezogen, ca. 5 m lang. Dieses markierte den Sicherheitsabstand, der nur durch wohlwollendes Nicken des Zollbeamtes durchlaufen werden durfte. Dafür musste man einen Zettel ausfüllen, ergänzend zu dem von der Einreise. Jede Bearbeitung dauerte gefühlte 10 Minuten. Das Handgepäck Röntgen war hier nur Nebensache. Der eine oder andere durfte noch in einen Nebenraum. Bingo! Vor den Bändern formten sich statt Schlangen eine eher chaotische Menschenansammlung. Irgendwie haben wir es dann doch geschafft. Erstaunlich: Wenn man selber dran ist, geht alles recht flott.

Danach wurden wieder die Pässe kontrolliert. Heinz Pass wurde erstmal behalten. Ein freundlicher Soldat bat ihn, ihm zu folgen um sein Gepäck - das schon Aufgegebene - zu öffnen, und führte ihn über Nebeneingängen und Rollfeldzufahrt zur Gepäckzwischenlagerhalle. Karina und die Kinder durften warten, hatten den Grund aber nicht mitbekommen. Heinz folgte dem durchaus freundlichen Soldaten über verschiedene Gepäckbänder bis zum Röntgengerät. Im Gepäckstück befinde sich viel Metall, ob Heinz das auspacken kann. Aber klar. So kamen unter andrem der Metallbecher - der innen noch einen Stecker uns eine Blechdose hatte -, das Fernrohr, die Werkzeugtasche mit dem Multifunktionstool, die kleine gefaltete Zange, das Taschenmesser, den Flachmann, den Mate-Behälter aus Metall, die Bombilla, das kleine Taschenmesser und die eine oder andere Kleinigkeit herraus. Was man auf einer Reise so brauchen kann. Ein zweiter Scan, ohne den eben genannten Utensilien zeigte ein weiteres, rechteckiges Metallstück, so 20 cm x 7 cm groß. Klar, die Blechdose mit den Wriggleys Kaugummis. Tasche auf, Dose auf, Kaugummipackung raus. Eine Packung hat er dem Soldaten geschenkt. Er bedankte sich und versprach, diese mit den anderen zu teilen. Er begleitete Heinz zurück in die Halle, holte den Pass vom Kollegen und verabschiedete sich freundlich. In der Zwischenzeit hatte Karina eventuelle Anrufe bei der Botschaft erwogen, sollte ich länger wegbleiben. Das ist Liebe!
Zurück zur Prozedur: Schuhe ausziehen, Plastikbeutelschuhe anziehen, Handgepäck, Gürtel, Jacken, Handys, Geldeutel und Schlüssel aufs Band, nach Aufforderung durch die Personenkontrolle, kein Brummen, geschafft!

Sonnenuntergang in Delhi

Freitag, 10. Oktober 2014

Zurück in Taschkent

Wir hatten eine ruhige 7 Stunden Zugfahrt zurück nach Taschkent. Im Zug war eine Gruppe Norweger mit einem sehr kommunikativen Mitreisenden, der einige Usbeken im Zug interviewte und fotographierte. Auf den Flachbild-Fernsehen liefen sehr herzzerreisende Filme, die die südamerikanischen Novelas um Längen übertreffen.


In Tashkent sind wir wieder im gleichen Hotel abgestiegen. Hier können wir auch unsere Wäsche waschen lassen. Nach 12 Tagen geht der Wäschevorrat dann doch langsam aber sicher zur Neige.

Zum Essen sind wir auf den Markt gegangen, wo uns der Mann am Schnellimbiss gleich wiedererkannte und sagte: "Ah, Switzerland!" Na ja, fast. Wahrscheinlich probiert er es mit jedem Touristen. Auf alle Fälle war er wieder sehr nett.


Und auf dem Rückweg haben wir in der U-Bahn wieder den Belgier von Samarkand getroffen. Das ist so witzig, als Backpacker trifft man immer wieder auf die gleichen Leute.

Bukhara

Bukhara: Vom Stadtbild her noch einmal ganz anderst als Samarkand. Die Medresen sind nicht mehr ganz so üppig verziert, haben aber immer noch die türkiesblauen Kuppeln. Die Altstadt von Bukhara besteht noch aus den Häusern von vor 500 Jahren und zeigt das Usbekistan vor der russischen Besetzung. Insgesamt ist Bukhara noch touristischer als Samarkand, sogar "Segafredo" hat es bisher geschafft. Die Menschen sind auch hier sehr freundlich und hilfsbereit, sowie geschäftstüchtig. Das folgende Bild hat mich 1000 Som gekostet.


Sehenswert in Bukhara ist das Kalon-Minarett mit einer Höhe von 45 m, von hier wurden früher die Feinde Bukhoros hinunter geworfen. Gegenüber findet sich die Mir-i-Arab Medresen, ein sehr beeindruckendes Gebäude.


Ein weiteres monumentales Bauwerk ist der Ark, eine Zitadelle, die den ehemaligen Palast des Emirs und eine Moschee beherbergt. 


Mitten in einem Wohnviertel, wo man eigentlich gar nicht damit rechnen würde und man sich mit jeder weiteren Gasse fragt: sind wir hier wirklich richtig, steht die Chor-Minor-Madrese, bzw. nur noch das Tor mit dem Pförtnerhäuschen.


Ca. 7 km nördlich von Bukhara steht noch der Palast des letzten Emirs. Für uns war es eine amüsante Busfahrt in einem der Minibusse, in die soviel Menschen hineingestopft werden wie notwendig. Wir mussten den ersten Teil der Fahrt stehend reisen - bei einer Höhe von ca. 1,50 m. Bei einem Fahrpreis von umgerechnet ca. 25 Cent kann man das schon mal in Kauf nehmen.
Der Palast ist wie die meisten Sehenswürdigkeiten von Souvenirhändlern bevölkert, aber noch sehr gut erhalten und gibt einen Einblick in die traditionellen usbekischen Handarbeiten. 



Und zum Schluss noch ein Essensbild von einem weiteren traditionellen Gericht: Plov.


Morgen früh geht es mit dem Zug zurück nach Taschkent, wo wir hoffen, unsere Wäsche waschen zu können. Am Samstag fliegen wir nach Delhi. Da wird es dann ca. 20 C wärmer und wir können die Sommersachen auspacken!