Letztendlich sind wir kurz vor fünf Uhr früh losgezogen... und alles lief reibungslos. Um kurz vor sechs Uhr waren wir am Bahnhof in Malaysia. Wir hätten dem frühen Vogel sogar den Wurm weggeschnappt.
Der Zug fuhr pünktlich los. Es kam uns vor, als ob es zwischen Singapur und Kuala Lumpur nur eine ellenlange Palmenplantage gibt, lediglich durch vier oder fünf Bahnhöfen unterbrochen. Das saftige Grün ist fast allgegenwärtig, hin und wieder von etwas rot-brauner Erde unterbrochen.
Nach sieben Stunden kamen wir in KL Sentral an. Nach kurzer Orientierung sind wir mit dem Monorail eine Station gefahren und zum Hostel gelaufen. Alles gut. Vier Buslinien, hatte uns ein deutsches Pärchen im Hostel gesagt, fahren kostenlos durch die Stadt. Die Straßen sind relativ voll und es wird viel gebaut, so dass man auf kurzen Strecken zu Fuß schneller vorankommt - vorausgesetzt man findet den richtigen Weg. Teilweise sind wir schon sehr planlos durch die Straßen geirrt, dank Karte und GPS aber immer wieder gut angekommen.
Die Stadtmitte ist mit Kauf- und Hochhäusern sehr modern. Überall läuft Weihnachtsmusik, riesige Schlitten, Reentiere und Tannenbäume schmücken die Malls, es glitzert und blinkt; alles surreal bei über 30 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit kurz vorm Kondensieren. Man sucht automatisch immer wieder klimatisierte Geschäfte auf, bevor es zur nächsten Station weiter geht. Zu sehen gibt es immer genug.
Zu den Wahrzeichen der Stadt gehören die Petrona-Twin-Towers und der Fernsehturm. Witzig und durchaus lecker ist das Essen in den vielen Food Courts - lauter kleine Essenstände, die eine gemeinsame Tischlandschaft bedienen - die sich im Keller der Kaufhäuser, auf der Straße oder in Schuppen abgelegener Parkplätze befinden. Vielen Dank für die Tips, Kirstin! Peter's Pork Noodels hätten wir sonst nie gefunden!
Am dritten Tag sind wir mit dem Zug zu den Batu Caves gefahren, die ca. 13 km von der Stadtmitte entfernt sind. Diese riesigen Tropfsteinhöhlen sind zu Hindu-Tempel umfunktioniert. Eine ist dem Affengott gewidmet, in der wohl verschiedene Geschichten mit Menschen und Affenmenschen-Figuren nachgestellt sind. (Die Charlton Heston-Figur habe ich nicht gesehen)
Zur Haupthöhle kommt man erst nach über 250 Stufen. Man sollte kein sichtbares Essen oder Getränke mitnehmen, auch keine Tüten, die sowas suggerieren könnten: Gierige Affen lauern an der Treppe, und bei Essen verstehen sie keinen Spaß. Und sie haben scharfe Zähne... Die feuchte Luft in der riesigen Höhle wird noch vom Räucherstäbchenduft der Tempel geschwängert. Wenn man wieder unten, durchgeschwitzt, ankommt, kann man sich mit dem Saft einer Kokusnuss stärken.
Der asiatische Teil unserer Reise geht langsam aber sicher dem Ende zu. Am Donnerstag nachmittag geht es mit dem Zug zurück nach Singapur, um anschließend nach Sydney zu fliegen.
See you in Down Under, mate!
Liebe Frau Knorr, heute ist der zweite Advent. Das Wetter ist regnerisch, aber es war noch nie so kalt, dass man in der Früh hätte kratzen müssen. Mit der Nacht der 1000 Lichter ist ein bisschen Weihnachtsstimmung aufgekommen. Das mit der Weihnachtsstimmung ist bei Ihnen wahrscheinlich etwas schwieriger ;) Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie einen guten Flug nach Sydney. Alles Gute, Ihre Petra Schütze
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